Bericht des Propstes vor der Kirchenkreissynode am 2. Juli 2002 in Ratzeburg

 

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, meine Damen und Herren,

 

an den Anfang meines Berichtes möchte ich den Wochenspruch dieser Woche nach dem 5. Sonntag nach Trinitatis stellen: „Aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“ (Epheser 2,8)

 

Dieses Bibelwort erinnert uns in heilsamer Weise daran, dass die wesentlichen Dinge unserer kirchlichen Arbeit auch bei uns im Kirchenkreis Herzogtum Lauenburg nicht selbstgewählte Aufgaben, sondern angemessene Reaktionen auf ein zuvor empfangenes Geschenk Gottes sind. Wir sind selig geworden durch den Glauben an den dreieinigen Gott. Dieser Glaube ist keine Leistung unsererseits, sondern eine Gabe Gottes, der uns zuerst geliebt hat und der uns nun einlädt, ihn wieder zu lieben und seinen Worten zu folgen, die Leben und Seligkeit für uns wollen.

 

Die biblischen Losungen und Lehrtexte der vergangenen Tage und des heutigen Tages weisen uns auf die rechte Spur:

 

„Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen und werdet meine Zeugen sein.“ (Apostelgeschichte 1,8 – Lehrtext für den 1. Juli)

 

In der Kraft des Heiligen Geistes Zeugen sein für das Evangelium – das ist unsere vornehmste Aufgabe in allem, was wir tun in Predigt und Unterricht, in Seelsorge und Verwaltung, in den Diensten und Werken unseres Kirchenkreises.

 

„Siehe auf den Bergen die Füße eines guten Boten, der da Frieden verkündigt!“ (Nahum 2,1 - Losung für den 2. Juli)

 

Wir werden noch einmal daran erinnert, dass unser Tun in all den genannten Bereichen eine inhaltliche Füllung und Qualität hat, nämlich dem Frieden zu dienen und der Auferbauung untereinander. Wir stehen alle im Dienste des Amtes, das die Versöhnung predigt und das zu versöhnendem und friedensstiftendem Verhalten in allen Bereichen unserer Gesellschaft und weltweit beitragen will. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen, Terroranschläge und Amokläufe der letzten Zeit haben gezeigt, wie wichtig und unverzichtbar der Friedensdienst der Kirchen ist.

 

„Seid nicht geldgierig, und lasst euch genügen an dem, was da ist. Denn der Herr hat gesagt: ‚Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen.’“ (Hebräer 13,5 – Lehrtext für den 30. Juni)

 

Gerade angesichts einer Kirchenkreissynode, die zum ersten Mal seit langer Zeit eine defizitäre Jahresrechnung abnehmen und einen Pfarrstellenplan beschließen muss, der auch Kürzungen vorsieht, tut es gut, von weisen und seelsorgerlichen Apostelworten gestärkt und ermutigt zu werden. Wenn wir Einschnitte in die bisherige Substanz hinnehmen müssen, dann nicht aus kirchenpolitischer Willkür, sondern aus der haushälterischen Einsicht, dass wir nicht mehr ausgeben können, als wir einnehmen. Wir sollen und wollen nicht über unsere Verhältnisse leben, sondern mit dem auskommen, was wir haben, was da ist – und das ist immer noch eine ganze Menge. Auch unter den neuen finanzpolitischen Rahmenbedingungen gehören wir zu den reichen Kirchen der Welt und haben allen denen besonders zu danken, die uns ihr Geld, aber besonders auch ihre Kraft, ihre Zeit, ihre Gaben und ihre Liebe zur Verfügung stellen.

 

Die Frage ist, ob wir in allem, was wir tun, die richtigen Prioritäten setzen. Darüber wird es Streit und Auseinandersetzung geben, und das ist auch gut so. Bei allem Ringen um den richtigen Weg in knapper werdenden Zeiten dürfen wir aber nicht vergessen, was uns verheißen ist. Denn der Herr hat gesagt: „Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen!“ Was für ein unermesslicher Reichtum und was für ein großartiges Geschenk ist das!

 

1. Frieden verkündigen

 

Die ursprünglich geplante Sondersynode zum Thema „Krieg in Afghanistan und unsere kirchliche Stellungnahme dazu“ kam mangels ausreichender Beteiligung nicht zustande. Statt dessen fand am 3. Dezember 2001 ein synodaler Gesprächsabend statt, der die kontroversen Meinungen noch einmal aufeinander prallen ließ. Ich habe mich darüber mündlich mit Pastor Huppenbauer und schriftlich mit Frau Dr. Bürger auseinandergesetzt. Der Kirchenkreisvorstand hat meine Ansichten zur Kenntnis genommen, ist ihnen aber weder inhaltlich noch vor allem im Ton gefolgt. Ich möchte mich hier in aller Öffentlichkeit für manche Schärfe in der Debatte entschuldigen. In der Sache liegt mir daran, dass wir einander in unseren unterschiedlichen Meinungen als christliche Geschwister gelten lassen und annehmen, und zwar in der Weise, wie es bereits die ökumenische Versammlung von Amsterdam 1948 getan hat, die feststellte, dass drei Standpunkte aus christlicher Sicht nach wie vor legitim sind und miteinander im Gespräch bleiben sollten:

 

-         die Befürwortung auch einer militärischen Option unter bestimmten Bedingungen mit Berufung auf die Kriterien des „gerechten Krieges“ nach Artikel 16 der Augsburgischen Konfession;

-         die Zweifel an der Erfüllbarkeit der Kriterien des „gerechten Krieges“ unter den Bedingungen moderner Kriegführung

-         und die prinzipielle Bestreitung der Möglichkeit eines „gerechten Krieges“ aus einer pazifistischen christlichen Grundhaltung.

 

In der Erinnerung an diese notwendige Auseinandersetzung bin ich vor allem über die Klarheit der Positionen dankbar, die in den Vorbereitungspapieren für diese Sondersynode zum Ausdruck kamen. Insofern hat sich unser Streit miteinander gelohnt. Ich hoffe, dass auch über manche Verletzungen hinweg wieder das vertrauensvolle Gespräch miteinander gesucht werden kann.

 

Den Themen „Frieden verkünden“ und „Freudenbote sein“ war auch der Besuch unserer Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter im Kirchenkreis gewidmet. Sie hat den Konvent der Pastorinnen und Pastoren besucht und deutlich gemacht, dass sie in der Beurteilung der öffentlichen Segnung gleichgeschlechtlicher Paare anderer Meinung ist als der Propst dieses Kirchenkreises. Sie hat uns alle gebeten, in dieser Sache miteinander im Gespräch zu bleiben. So hat der Kirchenkreisvorstand die zwischenzeitlich erschienene Broschüre „Vorbild für Vielfalt?! Homosexualität, Pluralisierung der Lebensformen und ihre Bedeutung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“, gemeinsam herausgegeben von der Nordelbischen Kirche und dem Ministerium für Justiz, Frauen, Jugend und Familie des Landes Schleswig-Holstein, zur Kenntnis genommen. Der Konvent der Pastorinnen und Pastoren wird seine November-Sitzung dazu nutzen, das Thema auch unter Beteiligung von Experten erneut zu beraten.

 

Im Kirchenkreisvorstand drehte sich das Gespräch mit der Bischöfin vor allem um die veränderten finanz- und personalpolitischen Rahmenbedingungen der Nordelbischen Kirche. Einsparmöglichkeiten und Umstrukturierungen wurden erwogen sowie Gedanken zur Werbung von Theologiestudierenden vorgetragen. Eine gute Öffentlichkeitsarbeit liegt der Bischöfin sehr am Herzen, weil sie der Meinung ist, dass das tatsächliche Gewicht der Kirche in der Öffentlichkeit noch besser zum Tragen kommen muss. Ein besonderes Augenmerk sollte immer auf die Missionsarbeit und die Stärkung der ärmeren Kirchen, unter anderem auch in Osteuropa, gerichtet werden. Sie ermutigte den Kirchenkreis, auch weiterhin hier seine traditionellen Schwerpunkte zu setzen. Auch das Thema „Mobbing“ kam zur Sprache, zu dem es eine Vorlage der Mitarbeitervertretung gibt, die gegenwärtig sowohl zustimmend wie kritisch in den Gremien diskutiert wird. Sollten wir zu einer entsprechenden Dienstvereinbarung kommen, wird der Synode zu einem späteren Zeitpunkt darüber zu berichten sein.

 

Die Bischöfin besuchte außerdem das Frauenwerk, die Kirchengemeinde Schwarzenbek sowie die Erziehungsberatungsstelle in Schwarzenbek und führte dort auch Gespräche mit weiteren Mitarbeitenden des Diakonischen Werkes und der Mitarbeitervertretung unseres Kirchenkreises. Außerdem hatte sie Gelegenheit, bei einem Mittagessen den Bürgermeister von Schwarzenbek und designierten (inzwischen amtierenden) Landrat Gerd Krämer kennen zu lernen. Das Engagement der vielen haupt- und ehrenamtlich tätigen Mitarbeitenden auf den verschiedenen Arbeitsfeldern unseres Kirchenkreises hat die Bischöfin sehr erfreut zur Kenntnis genommen und uns eine auch weiterhin so positive Entwicklung gewünscht. Besonders beeindruckt war sie von den vielen Aktivitäten für Kinder und Jugendliche in der Kirchengemeinde Schwarzenbek, die nach einem interessanten Leitbildprozess besondere Schwerpunkte gerade in diesen Bereichen gesetzt hat.

 

2. Kraft empfangen

 

Zeichen dafür, dass wir im Kirchenkreis Herzogtum Lauenburg auch größere Aufgaben mit Hilfe des Heiligen Geistes und vieler haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitender bewältigen können, waren besonders zwei herausragende Ereignisse:

 

-         das 40jährige Jubiläum des Evangelischen Frauenwerkes im Kirchenkreis am 4. Mai

-         und das Ökumenische Pfingstfest der Nordelbischen Kirche in Ratzeburg (und den anderen Gemeinden des Kirchenkreises) vom 17. bis 19. Mai.

 

Über Geschichte, Programm und Entwicklung unseres Frauenwerkes gibt eine bunte Festschrift Auskunft, die zum Jubiläum erschienen ist. Sie können sie gewiss noch bei Frau Wichern erhalten, wenn Sie sie nicht längst schon gelesen und studiert haben. Es ist mir wichtig, an dieser Stelle all den engagierten Frauen (und Männern) zu danken, die eine lebendige, selbstbewusste, kritische und immer wieder anregende Frauenarbeit auch bei uns im Kirchenkreis Herzogtum Lauenburg auf den Weg gebracht haben.

 

Das Ökumenische Pfingstfest 2002 der Nordelbischen Kirche (zu ihrem 25jährigen Geburtstag!) in Ratzeburg war gewiss ein Wagnis. Wir haben uns viel vorgenommen, ein interessantes Programm erstellt und auch einigen Zuspruch erfahren. Trotzdem fragen wir uns, ob eine solche Großveranstaltung zu einem solchen Zeitpunkt von uns als Kirche allein noch bestritten werden kann oder ob wir uns nicht eher an bewährte Feste in der Region anhängen und sie mit unseren Farben bunter (und vielleicht auch tiefsinniger) mitgestalten sollten. Schade war, dass sich so wenige Kirchengemeinden aus dem Kirchenkreis auf den Weg zu den zentralen Veranstaltungen in Ratzeburg machten oder doch wenigstens mit eigenen Beiträgen vor Ort sich beteiligten. Ich frage mich, wo der Zusammenhalt, das Gemeinsame und die Solidarität im Kirchenkreis bleiben, wenn es gilt, solche großen Aufgaben gemeinsam anzupacken. Dankbar bin ich für die Liturgische Nacht mit Taizé-Gesängen der Breitenfelder Gruppe und Liedern von Clemens Bittlinger in der St. Petri-Kirche und das großartige Engagement des Jugendpfarramtes in dieser und anderer Hinsicht, nämlich der Gestaltung eines Skulpturenwettbewerbes zum Thema „Wasser des Lebens“. Eine schöne Erfahrung war auch der Kindervormittag in der Ev. Familienbildungsstätte zum Thema „Wasserzauber“.

 

Nicht mehr ganz so viel Kraft des Heiligen Geistes begleitete uns bei der diesjährigen Lauenburgischen Missionskonferenz am 12. Mai in Sandesneben. Der Arbeitskreis Mission und Ökumene steht vor Umbrüchen, die Beteiligung der Lauenburger Gemeinden beim Eröffnungsgottesdienst mit Bischöfin Maria Jepsen ließ doch sehr zu wünschen übrig, die Veranstaltungen waren interessant und lehrreich wie immer, aber doch viel zu schwach besucht. Gäbe es nicht den Hauptvortrag, eingebettet in den Konvent der Pastorinnen und Pastoren, müssten wir uns fragen, ob wir eine Lauenburgische Missionskonferenz noch lange werden durchtragen können. Den Siebenbäumern mit ihrem großen Engagement für das diesjährige Lauenburgische Missionsfest am 15. September ist sehr zu wünschen, dass eine große, fröhliche und bunte Beteiligung aus dem Kirchenkreis zustande kommt!

 

Schließlich rüsten wir uns auf kommende Ereignisse, bei denen wir wieder die Kraft des Heiligen Geistes und vieler engagiert Mitwirkender brauchen:

 

-         das Jahr der Bibel 2003, das am Bibelsonntag (26. Januar) eröffnet wird und für das wir als Lauenburg-Ratzeburgische Bibelgesellschaft auch einige Aktivitäten anbieten werden neben der Gastgeber-Rolle (zusammen mit den anderen nordelbischen Bibelgesellschaften) für die Mitgliederversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft vom 16. bis 18. Juni 2003 im Christophorushaus in Bäk bei Ratzeburg;

-         die Pro Christ-Woche 2003 vom 15. bis 23. März, zentral in Essen, regional auch bei uns im Augustinum in Mölln als Gemeinschaftsunternehmen von Gemeinden des Kirchenkreises, der landeskirchlichen Gemeinschaft, der Freikirchen und einiger selbständiger Gemeinden und

-         der Ökumenische Kirchentag vom 28. Mai bis 1. Juni 2003 in Berlin, an dem neben den Bläsern bestimmt auch noch andere Gruppen aus unserem Kirchenkreis teilnehmen werden.

 


3. Zeugen sein

 

All diese öffentlichkeitswirksamen „Events“ der Kirche wollen ja doch unsere missionarische Kompetenz stärken in dem Sinne, dass wir jederzeit Rechenschaft ablegen können über die Hoffnung, die in uns ist (1. Petrus 3,15). Sie können nur gelingen, wenn wir sie nicht als zusätzliche Aufgabe und Last betrachten, sondern als gute Gelegenheit, auf Menschen zuzugehen, die wir sonst nicht erreichen, und als froh machenden und Schwung gebenden Anlass, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen und dabei unsere Fähigkeit zur Zusammenarbeit zu erleben, zu vertiefen und zu erweitern.

 

Gute Boten, die Frieden verkündigen, können wir nur sein, wenn wir einander bewusst wahrnehmen in unseren Gaben und Fähigkeiten, wenn wir einander gut kennen, kooperieren und auch bereit sind, Lasten miteinander zu tragen.

 

Viel gäbe es hier zu erzählen von Freud und Leid, von Gelungenem und Missglücktem in der Zusammenarbeit. Ich möchte es hier an dieser Stelle bei den äußeren Veränderungen belassen, die seit unserer letzten Synodaltagung eingetreten sind – und ich hoffe sehr, dass die Aufzählung vollständig ist. Wenn nicht, bitte ich um freundliche Ergänzungen und Hinweise.

 

Veränderungen in der Pastorenschaft:

 

-         Zum 01.01.02 ist Pastor Helms, Gudow, nach einer einjährigen Vakanzvertretung endgültig in den Ruhestand getreten; sein Nachfolger ist Pastor Martin Jürgens.

-         Zum 01.02.02 hat uns Pastor Dirk Jeß, Basthorst, verlassen und ist auf die Insel Föhr gegangen; seine Nachfolge ist noch nicht geregelt, eine Bewerbung liegt vor; die Vakanzvertretung hat Pastor Egmont Rausch, Kuddewörde, übernommen.

-         Am 11.02.02 hat der Kirchenkreisvorstand die Errichtung einer zbV-Pfarrstelle ohne Mittel für das Ansverushaus Aumühle beschlossen, um der Nordelbischen Kirche die Möglichkeit der Abordnung auf diese Stelle zu eröffnen;  bisher ist es leider nicht gelungen, einen Spiritual bzw. eine Spiritualin für das Ansverushaus zu gewinnen.

-         Zum 01.03.02 hat Pastor Dr. Schoeler Ratzeburg verlassen, um in Eckernförde eine volle Pfarrstelle anzutreten; an seine Stelle ist Pastorin z.A. Hilke Lage getreten, die im eingeschränkten Dienstverhältnis (50 %) für die Kirchengemeinde St. Petri-Ratzeburg arbeiten wird.

-         Zum 15.06.02 hat das Pastorenehepaar Reimann die zweite Pfarrstelle der Gemeinde Breitenfelde mit Sitz in Niendorf/St. verlassen und ist nach Tinnum auf die Insel Sylt gegangen; die Pfarrstelle ist derzeit vakant und wird von Pastor John mit vertreten.

-         Zum 01.07.02 hat das Pastorenehepaar van der Staaij von Wohltorf (Sabbatjahrvertretung für Pastor Zschau) nach Lütau gewechselt, nachdem Frau Pastorin Kinder in Bargteheide eine neue Pfarrstelle antreten konnte.

-         Am 01.07.02 beginnt der Mutterschutz für Pastorin Beate Ehlert, Büchen; sie wird in dieser Zeit von ihrem Kollegen Jens-Peter Andresen vertreten.

-         Zum 01.08.02 wird uns Pastor Dr. Habenicht, Schwarzenbek, verlassen, um künftig im Vorstand des Diakonischen Werkes in Hamburg mitzuarbeiten; es ist vorgesehen, dass seine Frau die volle Pfarrstelle übernimmt.

-         Zum 01.09.02 wird uns Pastor Scheel wieder verlassen, der zeitweilig in Lauenburg/E. die vakante Pfarrstelle nach der Frühpensionierung von Frau Kirch vertreten hat; die Stelle soll mit einem PzA besetzt werden; erste Gespräche haben bereits stattgefunden.

-         Zum 15.09.02 wird Pastorin Silke Argens, Sandesneben, in den Mutterschutz und anschließenden Erziehungsurlaub gehen; sie wird in dieser Zeit von Pastor z.A. Stefan Wilmer vertreten.

-         Zum 01.11.02 wird Pastor Kahl, Sterley, in den endgültigen Ruhestand gehen; die Stelle wird mit dem Pastor z.A. Dirk Süssenbach wieder besetzt.

-         Am 15.11.02 beginnt voraussichtlich der Mutterschutz für Pastorin Kirsten Rasmussen, Mölln, die in dieser Zeit und auch für den anschließenden Erziehungsurlaub von ihren Mann Jörg Rasmussen vertreten wird.

 

In der Mitarbeiterschaft des Kirchenkreises haben sich folgende Veränderungen ergeben:

 

-         Frau Bettina Rieck wird seit dem 01.01.02 als Vertretung für einen Erziehungssonderurlaub in der Kirchenkreis­kasse beschäftigt.

-         Seit dem 15.01.02 ist Frau Gabriela Uth als Beraterin und Therapeutin für Kinder und Jugendliche, die Missbrauchs- oder Gewalterfahrungen gemacht haben, befristet auf 5 Jahre in der Erziehungsberatungsstelle Schwarzenbek tätig.

-         Ab 01.02.02 wurde Frau Anja Mers als Sekretärin im Jugendpfarramt angestellt.

-         Seit dem 15.06.02 ist Frau Birgit Delfs (abgeordnet von der Kirchengemeinde Schwarzenbek) mit einer Sonderaufgabe zur Erstellung von Gebäude- und Nutzungsakten für alle Kirchengemeinden beim Kirchenkreisamt beschäftigt.

-         Auf die Ausschreibung der vakanten Leitungsstelle des Diakonischen Werkes, die derzeit von Frau Mary Voß vertreten wird, sind 33 Bewerbungen eingegangen, von denen der Diakonieausschuß vier (2 Männer, 2 Frauen) in die engere Wahl gezogen hat; dem Kirchenkreisvorstand werden zu seiner August-Sitzung die beiden aussichtsreichsten Bewerbungen zur Wahl präsentiert.

 

Der Kirchenkreisvorstand hat aufgrund von personellen Veränderungen folgende neue Beauftragungen ausgesprochen:

 

-         Betreuung von KDV und ZDL:                   Pastor Heisel

-         Christlich-Islamischer Dialog:                    Pastor Heisel

-         Hospizarbeit:                                               Pastor Holtrup

-         Klimaschutzbeauftragte (geplant):             Frau Heike Krüger, Krummesse

-         Nordelbische Pastorenvertretung:             Pastor Baumgarten

-         Posaunenarbeit:                                          Frau Anne Funk, Krummesse

-         Religionspäd. Fortbildung:                         Pastorin Ehlert

-         Sicherheitsbeauftragter:                             Herr Uwe Brunken

-         Verein der Pastorinnen und Pastoren:     Pastor Masch

-         Vorbereitungsgruppe Sprengelkonvent:   Pastorin Neubert

 

Aufgrund der Satzung für den Martin-Luther-Bund hat der Kirchenkreisvorstand als neuen Vorstand benannt: die Pastoren Jürgens, Kretzmann und Kurberg; die Laien Herrn Pastor i.R. Bruhn, Frau Goebel und Herrn Meike; sowie als Vertreter des Lbg. Kirchenkreisvorstandes Herrn Holst. Den bisherigen Vorstandsmitgliedern, besonders Herrn Pastor i.R. Peter Helms als dem bisherigen Vorsitzenden, ist für ihr langjähriges Engagement herzlich zu danken.

 

Aufgrund zahlreich vorliegender Anträge wurde eine gemeinsame Mitarbeitervertretung im Kirchenkreis Herzogtum Lauenburg gebildet. Bei der Wahl zur Mitarbeitervertretung am 25.04.02 wurden zu Mitarbeitervertretern gewählt:

 

-         Herr Bert Jan Herrmann, EB Lauenburg/E.

-         Herr Jörg Fischer, KG Mölln

-         Frau Petra Manske, KG Mölln

-         Frau Susanne Kretzmann, Diakoniestation Ratzeburg-Mölln

-         Frau Monika Schütte, Diakonisches Werk

-         Frau Brigitte Meyer, KG Brunstorf

-         Frau Marianne Schleede, Diakoniestation Brunstorf-Hohenhorn

-         Herr Uwe Schneck, KG Sandesneben

-         Frau Renate Ziegenhals, EB Lauenburg/E.

 

Herr Herrmann ist inzwischen zum Vorsitzenden gewählt worden, Herr Fischer, Frau Kretzmann und Herr Schneck zu stellvertretenden Vorsitzenden. Über die Freistellung von vier Mitarbeitervertretern mit zusammen 38,5 Wochenstunden ist noch eine entsprechende Dienstvereinbarung abzuschließen.

 

Auf Antrag der Kirchengemeinde Groß Grönau und mit Zustimmung des Kirchenkreisvorstandes wurde Herr Fritz Müller, Groß Grönau, mit dem Ansgarkreuz der Nordelbischen Kirche geehrt, das am 17.02.02 anlässlich eines Gemeindegottesdienstes durch mich überreicht wurde.

 

Dem Kirchenkreisvorstand gehören seit dem 21. Januar 2002 als neue stellvertretende Mitglieder an: Frau Gundel Probst, Schwarzenbek (für den ausgeschiedenen Herrn Langeloh, Mölln) und Pastor Wolfgang Runge, Berkenthin (für den verstorbenen Pastor Zimmermann, Düneberg).

 

4. Sich genügen lassen

 

Die Jahresrechnung 2001 weist aus, dass wir uns diesmal mit Einnahmen in Höhe von 18.437.305,20 DM und Ausgaben in Höhe von 18.887.108,76 DM zufrieden geben mussten. Das bewirkte einen Unterschuss in Höhe von 449.803,56 DM. Gemessen an dem ursprünglich erwarteten Defizit in Höhe von ca. 1.000.000 DM ist das ein etwas gemildertes Ergebnis. Laut Beschluss des Kirchenkreisvorstandes ist der Ausgleich durch eine entsprechende Rücklagenentnahme zu bewerkstelligen.

 

Ich möchte in diesem Jahr Ihr Augenmerk auf die vielen „guten Werke“ des Kirchenkreises richten, der in der Rangfolge der finanziellen Gewichtung folgende Ausgaben aufgrund verschiedener Einnahmen in den jeweiligen Diensten und Werken ermöglichen konnte (Beträge rechts vom Komma wurden weggelassen):

 

-          Diakonisches Werk                                    744.133 DM

-          Ansverushaus                                              550.483 DM

-          Erziehungsberatung                                    524.791 DM

-          Grabpflegen                                                 460.231 DM

-          Schuldnerberatung                                      353.966 DM

-          Jugendpfarramt                                           166.792 DM

-          Martin-Luther-Bund                                     162.943 DM

-          Frauenwerk                                                  151.947 DM

-          Schwangerschaftskonfliktberatung           126.616 DM

-          Arbeitskreis Mission                                     82.163 DM

-          Partnerschaftsarbeit Heydekrug                  49.742 DM

-          Stiftung MLB                                                  12.501 DM

 

Das sind 3.386.308 DM an Ausgaben allein über die Sonderhaushalte unseres Kirchenkreises. Hinter diesen nüchternen Zahlen steckt eine Vielzahl von Aktivitäten und Hilfsangeboten, die unseren Kirchenkreis mit seinen Diensten und Werken so unverzichtbar macht für die Gestaltung des sozialen Friedens in unserer Region und weit darüber hinaus. Kirche zeigt darin ihre seelsorgerliche, diakonische und missionarische Kompetenz neben Verkündigung, Amtshandlungen, Kirchenmusik und Unterricht, die ja auch zur Wertevermittlung und zum inneren Frieden unserer Gesellschaft beitragen.

 

Mit einem Aufwand von 1.281.711,61 DM pro Jahr für Rechtsetzung, Leitung und Verwaltung steht unser Kirchenkreis im Vergleich mit den anderen Kirchenkreisen der Nordelbischen Kirche sehr günstig dar. Wir wenden lediglich 14,13 DM pro Gemeindeglied für die kirchliche Verwaltung auf; anderswo werden weit höhere Beträge dafür eingesetzt. Es gehen eben doch die meisten Kirchensteuermittel über Grund- und Ergänzungsbeträge sowie über die Pfarrbesoldung an die Kirchengemeinden unseres Kirchenkreises.

 

Trotzdem sind wir angesichts rückläufiger Einnahmen gezwungen, eine behutsame Anpassung unserer Ausgaben auch auf dem Gebiet der Pfarrstellenausstattung für die Kirchengemeinden vorzunehmen. Es ist zugleich eine Einladung zu regionaler Zusammenarbeit und zum Entdecken weiterer Einnahmequellen, die es erlauben, die vom Kirchenkreis zur Verfügung gestellten Mittel aufzustocken und die örtliche Pfarrstellenkapazität möglichst günstig zu gestalten.

 

Der Kirchenkreis wird durch das Nordelbische Rechnungsprüfungsamt regelmäßig einer Überprüfung unterzogen, die die sparsame, wirtschaftliche und bestimmungsgemäße Verwendung der eingesetzten Mittel sicherstellen will. Auch die eigene Kirchenkreisrevision durch unsern Kirchenkreisrevisor Uwe Brunken dient diesem Ziel. Herr Brunken hat im Berichtszeitraum folgende Kirchengemeinden und Einrichtungen überprüft und darüber interessante und aussagekräftige Revisionsberichte vorgelegt:

 

-          Revisionen in Kuddewörde, Geesthacht-Düneberg, Grünhof-Tesperhude, Lauenburg/E., Hamwarde-Worth, Martin-Luther-Bund, Breitenfelde.

-          Kassenprüfungen in Kuddewörde, Geesthacht-Düneberg, Lütau, Hamwarde-Worth, Hohenhorn, Tramm, Schretstaken.

-          Prüfung von Verwendungsnachweisen im Diakonischen Werk (Schuldnerberatungsstelle und Familienbildungsstätten), Diakoniestationen Düneberg und Büchen-Pötrau.

 

Herr Brunken ist vom Kirchenkreisvorstand für seine bisherige Arbeit ausdrücklich gelobt worden. Wir haben mit ihm einen tüchtigen Kirchenkreisrevisor gefunden, der uns zunehmend das sichere Gefühl vermittelt, dass bei uns im Kirchenkreis in finanzieller, haushaltsrechtlicher und personalrechtlicher Hinsicht alles mit rechten Dingen zugeht. Herr Brunken hat einen Antrag auf Einschränkung seiner bisherigen Arbeitszeit gestellt, um seinen frisch erworbenen Vaterpflichten nachkommen zu können. Wir sind zuversichtlich, dass trotz dieser Einschränkung auch weiterhin eine geordnete Kirchenkreisrevision sichergestellt werden kann.

 

Der Kirchenkreisvorstand hat am 21.01.02 auf Vorschlag des Diakonieausschusses die bisherigen Förderrichtlinien des Kirchenkreises für Diakonie-Sozialstationen aus dem Jahr 1998 aufgehoben. Gefördert werden sollen künftig nur noch die drei regionalen Mittelpunktstationen Ratzeburg-Mölln, Büchen und Brunstorf-Hohenhorn, soweit im Einzelfall ein Zuschussantrag aufgrund von Mehraufwendungen im Zusammenhang mit Kooperationen und Fusionen gestellt wird. Diakonieausschuss und Kirchenkreisvorstand möchten auf diese Weise das Entstehen von überlebensfähigen Betriebsgrößen für die Diakonie-Sozialstationen erreichen.

 

Der Kirchenkreisvorstand hat am 25.03.02 die Kirchenkreiskollekten für das Jahr 2003 beschlossen und folgende Empfänger festgelegt:

 

-          Äußere Mission (3 x)

-          Martin-Luther-Bund (3 x)

-          Diakonieverein Sandora (2 x)

-          Patengemeinschaft Sahms (2 x)

-          Kindertagesstätte Bogotá

-          Lauenburg-Ratzeburgische Bibelgesellschaft

-          Nordelbische Bibelgesellschaft

 

Das Sammelergebnis für die Kirchenkreiskollekten betrug im Jahr 2001 übrigens insgesamt 57.048,66 DM, die auch schon im vergangenen Jahr den o.g. Empfängern zugute gekommen sind.

 

Ebenfalls im März 2002 hat der Kirchenkreisvorstand auf Empfehlung des Finanzausschusses beschlossen, außerplanmäßige Ausgaben in Höhe von bis zu 60.000 € für die Prüfung und Untersuchung von 60 Gebäuden in den Kirchengemeinden des Kirchenkreises (einschließlich Vorarbeiten) bereitzustellen. Die Deckung erfolgt durch Zinsmehreinnahmen. Die Investitionsbank Schleswig-Holstein hatte Ende letzten Jahres das Angebot gemacht, Gutachten zur Ermittlung von Maßnahmen der Energie- und Kosteneinsparung in den Liegenschaften von Kirchengemeinden zu erstellen. In der Kirchengemeinde Mölln wurde ein entsprechendes Pilotprojekt begonnen, dessen Ergebnis inzwischen vorliegt.

 

Die tarifliche Gleichstellung der geringfügig Beschäftigten bereitet den Kirchengemeinden des Kirchenkreises erhebliche Sorgen. Gegenwärtig sind wir damit beschäftigt, die Folgekosten der neuen gesetzlichen Regelung abzuschätzen. Es gibt erste Überlegungen, Pauschalhonorare für bestimmte Hilfsdienste zu ermöglichen, die der Tatsache Rechnung tragen, dass manche Mitarbeitende bereit sind, sowohl ehrenamtlich als auch in geringem Umfang bezahlt ihre Dienste einzubringen. Ein entsprechender Antrag an die Nordelbische Synode liegt der Kirchenkreissynode vor.

 

Trotz knapper werdender Mittel ist es wieder möglich gewesen, einzelne Kirchengemeinden in ihren Haushalten bzw. Bauvorhaben zu unterstützen. So konnten gefördert werden:

 

-          die KG Lauenburg/E. mit der Sanierung und Renovierung der Maria-Magda-lenen-Kirche,

-          die KG Lauenburg/E. angesichts ihres defizitären Haushalts 2002,

-          die KG Gülzow mit der Sanierung des Pastorats,

-          die KG Büchen-Pötrau mit der Restaurierung der Gewölbe und Wände in der Marienkirche Büchen-Dorf,

-          die KG Brunstorf mit der Sanierung des Pastorats und Renovierung der Kirche einschl. Nebengebäude,

-          die KG Mustin mit der Sanierung der Kirchhofsmauer,

-          die KG Sandesneben mit der Sanierung der Westwand und des Kirchturms ihrer Kirche,

-          die KG Schwarzenbek mit der Sanierung des Kirchenzentrums St. Elisabeth (Feuchtigkeitsschäden).

 

Insgesamt konnten für diese Maßnahmen rd. 700.000 € aus Mitteln des Kirchenkreises zur Verfügung gestellt werden (davon rd. 210.000 € als zinsgünstige Darlehen).

 

Es ist geplant, ein Sonderbauprogramm V in wieder beachtlicher Höhe aufzulegen und daraus die unabweisbar wichtigen Investitionen für die nächsten Jahre zu finanzieren. Vorgesehen sind u.a.:

 

-          Neubau einer Kirche in Lauenburg/E.-West,

-          Umbau der Kapelle Kröppelshagen-Fahrendorf,

-          energieeinsparende Maßnahmen in der KG Mölln und anderen Kirchengemeinden,

-          Renovierung der Kirche in Sahms,

-          Sanierung und Umbau der Kapelle in Köthel/ KG Kuddewörde,

-          Renovierung der Kirche in Lütau

-          Trockenlegung des Mauerwerks am Pastorat in Basthorst,

-          Umbau der Pfarrscheune in Groß Grönau (Pastorat I),

-          Sanierungsmaßnahmen am Pastorat Gudow.

 

Wir hoffen, dass wir auch weiterhin von engagierten Gemeindegliedern und treuen Kirchensteuerzahlern die Mittel zur Verfügung gestellt bekommen, die uns in den Stand versetzen, unser historisches Erbe zu erhalten und die kirchliche Arbeit in den uns anvertrauten Räumen in eine gute gemeinsame Zukunft zu führen.

 

Zum Schluss und zusammenfassend möchte ich noch einmal an unsere elementaren Verpflichtungen erinnern, die sich aus unserem Auftrag, Kirche Jesu Christi in der modernen Welt zu sein, ergeben:

 

-          Frieden verkündigen

-          Kraft empfangen

-          Zeugen sein,

-          sich genügen lassen.

 

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche der Synode einen guten Verlauf.

 

Ratzeburg, 2. Juli 2002