Liebe Gemeindeglieder!
Bei der missionarischen Aktion ProChrist geht es darum, Menschen einzuladen, sich mit dem Glauben an Gott zu beschäftigen und sich zu einem persönlichen Glauben an Jesus Christus einladen zu lassen. Zum Konzept von ProChrist gehört auch, dass an den ProChrist-Abenden, die wir in der Gemeinschaft der verschiedenen christlichen Gemeinden aus Ratzeburg und Mölln in der Zeit vom 16. bis 23. März 2003 im Theatersaal des Augustinum in Mölln unter der Moderation von Pastor Hensel durchführen werden, am Ende der Verkündigung dazu eingeladen wird, zum „Treffpunkt Kreuz“ zu kommen und ein Anfangsgebet für den Glauben an Jesus Christus zu sprechen.
An dieser für den Glauben so entscheidenden Stelle setzt dann auch die Arbeit der Seelsorge-Mitarbeitenden bei ProChrist ein. Die Seelsorge-Mitarbeitenden sind so etwas wie die „Geburtshelfer“: Sie sollen den Menschen, die zum Treffpunkt gekommen sind, helfen zu verstehen, was geschehen ist. Darüber hinaus gilt es aber auch, die Menschen, die an ihren Plätzen geblieben sind oder nach der Veranstaltung im Foyer Gesprächsmöglichkeiten suchen, im Blick zu haben und sie anzusprechen.
Bei ProChrist geht es nicht darum, über den Glauben zu diskutieren, gar zu streiten oder Gott zu verteidigen. Es geht auch nicht um intensive seelsorgerliche Begleitung. Seelsorge bei ProChrist ist ein menschlich-seelsorgerlicher Erstkontakt. Dazu gehört auch, dass die Seelsorge-Mitarbeitenden auf Menschen zugehen können und einen ersten Gesprächskontakt herstellen. Anders als in der begleitenden Seelsorge werden sich ja in der Regel die Gesprächspartner nicht als Ratsuchende an die Seelsorge-Mitarbeitenden wenden. Der erste Schritt zum Gespräch wird fast immer von den Seelsorge-Mitarbeitenden ausgehen müssen. Dazu gehört Einfühlungsvermögen und Mut! Wir bereiten uns auf diese wichtige christliche Aufgabe sorgfältig vor.
„Jeder Mensch ist Gott wichtig“, so hieß der Titel des Gemeindeseminars, das wir in der Vorbereitung zu ProChrist 2003 im Petri-Forum veranstaltet haben. In diesem Seminar ging es um wesentliche Grundlagen des christlichen Glaubens, die auch gleichzeitig wichtige Grundlagen für die Seelsorgearbeit bei ProChrist darstellen. Wer ist eigentlich der Gott, von dem wir reden? Was beschäftigt die Menschen, die zu den ProChrist-Abenden kommen? Mit diesen Fragen haben wir uns auseinandergesetzt und sind nun bereit, auf andere aufmerksam und freundlich zuzugehen. Auch in der noch vor uns liegenden besonderen Seelsorge-Schulung wollen wir unseren Blick schärfen für die Sorgen und Nöte der Menschen, für ihre Fragen und Suchbewegungen.
Erfahrungsgemäß gibt es drei verschiedene Gruppen von Personen, die an den ProChrist-Abenden zum „Treffpunkt Kreuz“ kommen: Etwa ein Drittel der Hinzukommenden wollen eine erste Entscheidung für Jesus Christus treffen, ein Drittel erfahren eine Erneuerung ihres Glaubens und ein Drittel haben andere Beweggründe wie Lebensfragen und alltägliche Probleme.
Wie geht es nach ProChrist weiter? Der zweite Teil dieser großen gemeinschaftlichen Aktion mit missionarischer Ausstrahlung ist die Nacharbeit. Dabei geht es um die Fortführung der Gesprächskontakte, die während der ProChrist-Woche geknüpft wurden, und um zwei oder drei Nachfolgekurse, die wir in verschiedenen Gemeinden in Ratzeburg und Mölln anbieten werden. Achten Sie bitte auf die entsprechenden Einladungen und Hinweise! Denn ein Anfang ohne Fortgang ist kein Anfang, sondern ein Ende. Wir freuen uns sehr, wenn Menschen sich entschließen, Jesus Christus nachzufolgen. Ein solcher Anfang ist ein wunderbares Geschenk Gottes. Er ist wie eine Geburt.
Der Vergleich mit den neugeborenen Kindern setzt uns auf die richtige Spur. Das geschenkte neue Leben ist empfindsam und empfindlich zugleich. Es braucht viel Zuwendung. Junge Eltern wissen davon ein Lied zu singen. Es gibt keine Nächte mehr, ohne dass sie aufstehen und sich um das Kind kümmern müssen. Warum sollte die Fürsorge für neue Christen weniger mühevoll sein? Entscheidend ist, dass diese Fürsorge und geistliche Begleitung aus einer ebenso aufmerksamen und hingebungsvollen Liebe kommt wie bei den Eltern.
Gott liebt jeden Menschen. Weil wir davon überzeugt sind, beteiligen wir uns an ProChrist 2003. Weil jeder Mensch Gott wichtig ist, wollen wir uns dafür einsetzen, dass jeder von ihm hören und ihn erleben kann. ProChrist 2003 kann für viele Menschen der entscheidende Weg in die Gemeinschaft mit Gott sein.
Das Konzept hat sich bewährt und ist erweitert worden: Eine Hauptveranstaltung wird von einem Zentralort an über 1000 verschiedene Plätze in Europa per Satellit übertragen. Dabei geht es nicht um die Technik, sondern darum, dass an den einzelnen Orten Beziehungen aufgebaut werden. Im Vorfeld hat diesmal eine groß angelegte Studie viele Erkenntnisse gebracht, wie Menschen heute über Gott denken. Darauf wollen wir verstärkt eingehen. Vom 16. bis 23. März 2003 wird ProChrist aus der Grugahalle in Essen mit einer Einladung zum Glauben von Ulrich Parzany übertragen.
Ob Sie sich durch diese Zeilen bewegen lassen, mitzuarbeiten bei ProChrist 2003 und vor allem bereit sind, Freunde und Bekannte, Nachbarn und Arbeitskollegen, die auf der Suche nach einem festen Halt im Glauben sind, anzusprechen und womöglich zu begleiten zu den ProChrist-Abenden und bei der Nacharbeit im Anschluss an unsere missionarische Woche? Ich grüße Sie alle herzlich und wünsche Ihnen ein gesegnetes neues Jahr.
Ihr Propst Peter Godzik