Es steht nicht gut um die Finanzen der Kirche.
Sinkende Mitgliederzahlen, Konjunkturschwäche und Steuerreform führen zu
erheblich geringeren Kirchensteuereinnahmen. Der Kirchenkreis rechnet in den
nächsten beiden Jahren mit Einnahmeverlusten in Höhe von 16,5 %, die er mit
14 % bei den Zuweisungen an die Kirchengemeinden (davon 7 % für die
Bauunterhaltung), 11 % bei der Pfarrbesoldung und 6 % bei den Ausgaben für
die Verwaltung wieder einsparen will. Die verbleibende Differenz soll den
Finanzreserven des Kirchenkreises entnommen werden. Der Doppelhaushalt
2004/2005 und die mittelfristige Finanzplanung bis 2007 soll durch einen
„rücklagengestützten Sinkflug“ den Kirchengemeinden, den Diensten und Werken
und der Verwaltung Planungssicherheit ermöglichen. Wir hoffen, dass wir
diesen „gemäßigten Sparkurs“ durch klare Vorgaben und Stützung aus den
Reserven so fahren können, dass alle kirchlichen Gremien rechtzeitig in der
Lage sind, sich auf den Umbau der Strukturen einzustellen und ihn durch kluge
Entscheidungen auch tatsächlich herbeizuführen. Ein besonderes Augenmerk wird
dabei auf der Entdeckung neuer Einnahmequellen und der behutsamen Einbringung
vorhandener Reserven liegen müssen. Dieser
seit 2001 eingeschlagene Kurs im Kirchenkreis Herzogtum Lauenburg ist
eingebettet in ähnliche Vorgänge bei der Nordelbischen Kirche. Straffung und
Verschlankung der kirchlichen Strukturen stehen als Aufgaben vor uns, ein
neuer Finanzausgleich muss auf den Weg gebracht werden. |
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Das Verhältnis zwischen „oben“ und „unten“ ist neu zu
ordnen – die Kirche soll möglichst im Dorf bleiben, auch wenn wir uns an
Regionalisierungen gewöhnen müssen und die Beibehaltung wichtiger
übergemeindlicher Strukturen unverzichtbar ist. Die
Nordelbische Kirche wird nach einem schmerzhaften Reformprozess einfacher und
überschaubarer aussehen, die Zahl der Kirchenkreise wird geringer sein,
Verwaltungen werden zusammengelegt werden oder zumindest kooperieren. Der
innerkirchliche Finanzausgleich wird klarer und einsichtiger sein müssen. Am
Ende wird eine Nordelbische Kirche stehen, die weiterhin den Menschen nahe
ist mit der Verkündigung des Evangeliums, mit der Darreichung der Sakramente
und mit den Taten der Nächstenliebe. Das alles in ökumenischer Verbundenheit
und missionarischer Ausstrahlung. Denn die wahren Schätze der Kirche liegen
nicht in ihren finanziellen, sondern in ihren geistlichen Mitteln. Wir
hoffen, dass der notwendige Umbau der Volkskirche ihr zu neuer Wirksamkeit
und Strahlkraft verhilft. Propst
Peter Godzik |