Vorfahren

Meine Vorfahren väterlicherseits stammen wie fast alle mir bekannten Godzik-Familien in der Welt aus verschiedenen Dörfern Oberschlesiens. Meine Eltern Helmut Godzik und Ursula, geb. Ritter, wurden beide in Breslau geboren. Der Name "Godzik" bedeutet "verträglich machend" und hat auf dem Hintergrund der Geschichte Schlesiens eine besondere Bedeutung.

Meine Mutter lernte technische Zeichnerin bei den Junkers Flugzeug- und Motorenwerken in Dessau.

Mein Vater war Finanzbeamter im gehobenen Dienst, vor dem Krieg in Breslau, nach dem Krieg in Flensburg und Leck, zuletzt Obersteuerrat.

Während des Zweiten Weltkrieges nahm mein Vater Helmut Godzik als Soldat am Polenfeldzug sowie als Unteroffizier am Westfeldzug teil und diente während des Deutsch-Sowjetischen Krieges als Unteroffizier und Offizier im I. und II. Bataillon des Infanterie-Regiments 232 der 102. (schlesischen) Infanterie-Division (Bericht), die zur  Heeresgruppe Mitte (Bericht) gehörte; er wurde Ende Januar 1945 in Ostpreußen schwer verwundet und kam über Danzig nach Lübeck ins Lazarett; als Kompanie-führer 1./Feldersatzbataillon 245 wurde er (nach letzten Kämpfen an der Elbe) am 2. Mai 1945 durch englische Soldaten bei Ratzeburg festgenommen, kam zunächst in ein Gefangenenlager in Mölln (Brief des Div.Kdr. an alle Frontsoldaten) und wurde später in Moosbruch bei Lensahn bis zum 2. August 1945 interniert (Bericht).

Im Herbst 1986 besuchten mein Vater und ich seine alte Heimat. Er verfasste einen Reisebericht darüber.

Im Jahr 2008 verfasste mein Spielkamerad aus Kindertagen Rainer Fuchs einen Bericht über eine Reise nach Schlesien: "Schlesien mit der Seele suchend".

2016 schenkten mir meine Zwillingstöchter Anna und Katharina zum 70. Geburtstag eine Reise mit ihnen nach Breslau. in wenigen Tagen sammelten wir unvergessliche Eindrücke in dieser Stadt. Besonders beeindruckt war ich vom wiederhergestellten Oratorium Marianum in der Leopoldina. Das Buch darüber schenkte ich 2021 im Namen der schlesischen Landsmannschaft in Ratzeburg der langjährigen Vorsitzenden Margit Kindermann als Dankesgabe zum Abschied.

Im Jahr 2022 entdeckte ich mit Hilfe des Buches von Christiane Hoffmann "Alles, was wir nicht erinnern" die jüdische Geschichte Reichenbachs im Eulengebirge, wo mein Großvater 1932 als Justizoberinspektor Leiter des Gefängnisses wurde und meine Eltern am 30. Dezember 1944 heirateten. Das veranlasste mich, das Wissenswerte aus allgemeiner Geschichte und Familiengeschichte in Reichenbach zu Papier zu bringen und auf der privaten Homepage zu veröffentlichen.