Das Wichtigste an der Beichte ist die Vergebung oder Absolution. Jesus hat Menschen Sünden vergeben, ohne daß er darum gebeten wurde und ohne, daß diese Sünden bekannt worden waren. Gottes Vergebung ist bedingungslos und voraussetzungslos. Das Bewußtmachen und Aussprechen von Schuld ist wichtig für uns. Vieles aber werden wir niemals erkennen und bekennen können, da die tiefsten Abgründe unseres Seins unserem Bewußtsein nicht zugänglich sind. Luther betont deshalb im Kleinen Katechismus: "Vor Gott soll man sich aller Sünden schuldig bekennen, auch die wir nicht erkennen, wie wir im Vaterunser tun."
Vielleicht hilft uns das Bild der "offenen Arme": Der Vater läuft im Gleichnis vom verlorenen Sohn dem "Sünder" mit offenen Armen entgegen. Bevor der Sohn sich schuldig bekennen kann, erfährt er schon die ganze Liebe und Annahme. Das Bild des gekreuzigten Christus sagt: "Ich bin mit ausgebreiteten Armen ans Kreuz fixiert. Ich habe mich auf meine für immer offenen Arme festnageln lassen. Es ist nie zu spät, zu mir zu kommen." Vergebung, Verzeihung und Versöhnung ist das Herz des Evangeliums.
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