Solitüde ist ein Gebiet der kreisfreien Stadt Flensburg. Es liegt im Stadtteil Mürwik, an der Flensburger Förde und westlich neben dem zu Glücksburg gehörenden Meierwik. Südlich von Solitüde liegt der Stadtbezirk Friedheim.
Das kleine Gebiet Solitüde gehört zusammen mit Waldeshöh, Twedter Holz, Fahrensodde, Twedter Mark und der Cäcilienschlucht zum gleichnamigen Stadtbezirk Solitüde. Gewöhnlich wird jedoch in Flensburg unter Solitüde das kleine Gebiet verstanden, welches aus kleinen Waldflächen (Solitüder Wald), Steilhängen, einer teils dünneren Bebauung sowie dem Strand von Solitüde besteht. Das Gebiet ist nach dem französischen Wort für "Einsamkeit" benannt.
Im Gebiet bei Twedter Holz, das ursprünglich zum östlich angrenzenden Meierwik gehörte und damals auch Meyerwik genannt wurde, stand im 19. Jahrhundert nur ein einzelner Hof, der aus einer Kate entstanden war. Dieser Hof mit seinem Land wurde 1841 vom Baron Schack von Brockdorff zu Petersholm und Thomasgaard, einem königlich-dänischen Kammerherrn, erworben. Später wurde das Anwesen Eigentum der Stadt Flensburg. 1910 wurde das Solitüder Gebiet als Teil von Twedt zusammen mit Twedter Holz, Fruerlund und Engelsby nach Flensburg eingemeindet.
Noch in den 1910er Jahren diente Solitüde kaum als Ausflugsziel. 1912 wurde zwar die Straßenbahn nach Mürwik mit der Endhaltestelle unterhalb der Kelmstraße eingerichtet, womit die Badestrände zwischen Fahrensodde und Meierwik erschlossen waren. Doch erst nach dem Ersten Weltkrieg und der anschließenden Volksabstimmung von 1920 mit der daraus resultierenden Abtrennung des nun dänischen nördlichen Fördeufers von Flensburg, die Kontrollen beim Grenzübertritt zur Folge hatte, wurde das Südufer der Flensburger Förde stärker belebt, da die Flensburger Ausflügler den Grenzübertritt vermeiden wollten.
In den Jahren 1922/23 wurden über 200.000 Kubikmeter Sand, die bei der Anlage des Freihafen-Beckens, dem heutigen Yachthafen Kielseng, ausgebaggert worden waren, in der Bucht von Solitüde verklappt und beim heutigen Strand von Solitüde aufgespült, der auf diese Weise erheblich an Größe gewann.
1924 wurde Solitüde zum Strandbad erklärt. Der Hof Solitüde des Baron Schack wurde im selben Jahr nach Plänen von Paul Ziegler und Theodor Rieve zu einer Sommerwirtschaft umgebaut. Irgendwann in dieser Zeit erhielt Solitüde zudem eine Dampferanlegebrücke, die heute als Badebrücke genutzt werden kann.
1925 wurde die Straßenbahnlinie 4 nach Glücksburg in Betrieb genommen. Somit war es den Flensburgern möglich, von der Kelmstraße nach Solitüde zu wandern, von dort weiter nach Glücksburg, um von dort mit der Straßenbahn zurück in die Innenstadt zu fahren.
1950 wurde die erste Buslinie vom ZOB nach Solitüde eingerichtet. Vor der Gastwirtschaft wurde 1963 ein Minigolfplatz angelegt. In den 1960er und frühen 1970er Jahren befand sich am Strand von Solitüde der von der Stadt betriebene Campingplatz Solitüde für hunderte Zelte und Wohnwagen. Seit 1976 gehört Solitüde zu den Landschaftsschutzgebieten der Stadt Flensburg.