Kindheit und Jugend

Geboren bin ich am 16. Juni 1946 in Flensburg, getauft wurde ich am 13. Oktober 1946 in der St. Nikolai-Kirche am Südermarkt. Aufgewachsen bin ich zusammen mit einer jüngeren Schwester im ehemaligen Sonderbereich Mürwik, in der Marinesiedlung, und zwar im Haus Twedterholz, jetzt Fördestr. 3. Wir spielten zusammen mit Susanne Nachtwey und Bianka Henkel, Michaela und Rainer Fuchs (Enkel von Werner Lindenau), Traute und Fritz W. Peter (Kinder von Karl Peter), Maren und Dörthe Krause. Ich war Kindergottesdienstkind (bei Karin Westphal und Botho Ruhfus), Jungscharler, Konfirmand, Mitglied der Jungen Gemeinde (bei Lothar Weihmann und Jürgen Pooch) und Kindergottesdiensthelfer in der Ev.-luth. Kirchengemeinde Mürwik unter den Pastoren Johannes Diederichsen, Karl-Behrnd Hasselmann, Klaus Juhl und Karl Ludwig Kohlwage. Konfirmiert wurde ich am 25. März 1962 von P. K.-B. Hasselmann in der 1958 erbauten Christuskirche Mürwik.

Nach städtischem Kindergarten (bei Tante Marie und Tante Edith) in der Marine­sportschule (im ehemaligen Boxsaal, heute Simulator für die nautische Ausbildung) und Grundschule in Mürwik auf Empfehlung der Klassenlehrerin D. Kümpel (aufgrund eines Vortrags von Carlo Schmid über das humanistische Bildungsideal) 1957 Übergang zum Alten Gymnasium Flensburg (altsprachlicher Zweig; Klassenlehrer: J. Jensen, Dr. E. Cold, Dr. H. J. Frank, H. Hillmann, Dr. P. Harding). Abitur 1966. Motto:

Ἔρως διδάσκει, κἂν ἄμουσος ᾖ τὸ πρίν (Euripides, Steneboia)

Beeindruckend und bewegend: Karl May (1959: Hadschi Halef Omar), Elvis Presley, Marilyn Monroe, John F. Kennedy, The Beatles.

"Auch im Frieden schafft sich die Lust am Wettstreit der männlichen Arete Gelegenheit zur Be­währung im Kampfspiel, wie es die Ilias sogar in den kurzen Pausen des Krieges, in den Leichenspielen zu Ehren des gefallenen Patroklos schildert. Sie prägt als Wahlspruch des ritterlichen Mannes den seit Jahrtausenden von allen Erziehern zitierten Vers αἰὲν ριστεύειν κα πείροχον μμεναι λλων, den außer Kurs zu setzen der Gleichmacherei der neuesten pädagogischen Weisheit vorbehalten blieb. In diesem Satz faßt der Dichter die erzieherische Gesinnung des Adels kurz und treffend zusammen. Als Glaukos dem Diomedes auf dem Kampfplatz gegenübertritt und sich als ebenbürtigen Gegner vorstellen will, zählt er nach homerischem Brauch seine berühmten Vorfahren auf, dann fährt er fort: "Mich aber erzeugte Hippolochos, von ihm leite ich meine Herkunft ab. Als er mich nach Troja schickte, gab er mir oftmals die Mahnung, immer um den Preis der höchsten Mannestugend zu ringen und es allen anderen zuvor zu tun". Schöner kann nicht ausgedrückt werden, wie das Gefühl des edlen Wettstreits den jungen Helden anfeuert. Für den Dichter des elften Buchs der Ilias war dieser Vers schon ein geflügeltes Wort. Er schuf eine parallele Abschiedsszene beim Auszug Achills, wo ihm sein Vater Peleus die gleiche Mahnung mitgibt."

Werner Jaeger, Paideia. Die Formung des griechischen Menschen. Erster Band, 2. Auflage, Berlin und Leipzig: Walter de Gruyter 1936, S. 29 f.