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Das Große Bernwardskreuz
Blick in den bernwardinischen Ostchor mit der Christussäule. Rekonstruktion A. Carpiceci / B. Gallistl

Das Große Bernwardskreuz

Das Große Bernwardskreuz ist ein 48 cm hohes Prunkkreuz in der Grundform eines Lateinischen Kreuzes. Die Kreuzarme enden in überstehenden Rechtecken. Es ist in Gold gefasst und reich mit Edelsteinen, Perlen und Kristallen besetzt.

Benannt ist das Kreuz nach dem hl. Bernward, Bischof von Hildesheim (993-1022). Nach der Überlieferung hatte er von Otto III. Partikeln des Kreuzes Christi als Geschenk erhalten und dafür in den Domwerkstätten ein kostbares Reliquiar anfertigen lassen, eine Ur- oder Vorform des Bernwardskreuzes, das in seiner heutigen Gestalt um 1130/40 entstanden sein dürfte. In der Ikonographie ist es Bernwards Heiligenattribut.

Das Bernwardskreuz entstand als Ostensorium für die Kreuzpartikeln, die kostbarsten aller in Hildesheim verehrten Reliquien; sie sind unter dem zentralen großen Bergkristall kreuzförmig angeordnet.

Sein ursprünglicher Platz war auf dem Kreuzaltar am östlichen Ende des Langschiffs von St. Michael. Dahinter stand die Christussäule, davor eine bronzebeschlagene Mariensäule (christianisierte Irminsul), deren Rumpf aus griechischem Marmor heute vor der Magdalenenkirche steht.

Ab dem 14. Jahrhundert erscheint das Kreuz im Abtssiegel des Michaelsklosters. Nach der Aufhebung des Klosters kam es in die Magdalenenkirche, im 20. Jahrhundert dann in den Domschatz.