Gedanken zur Jahreswende 1978/79

von Peter Godzik

Zur Jahreswende geht der Blick zurück auf die vergangenen zwölf Monate. Was haben wir Besonderes erlebt in der Kirchengemeinde Büdelsdorf, was haben wir getan, wofür uns eingesetzt?

Wir hatten zunächst einige Verfassungsaufträge zu erfüllen, die sich aus der Bildung der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche ergaben. So öffneten wir im Januar 1978 die Sitzungen des Kirchenvorstandes für die Öffentlichkeit und hielten im März 1978 unsere erste Gemeindeversammlung ab. Das Interesse der vielen "passiven" Gemeindeglieder hielt sich dabei zunächst in Grenzen, aber wir haben uns doch nicht entmutigen lassen. Wir haben umfassend für die Beteiligung an der Kirchenvorsteherwahl im Dezember 1978 geworben und konnten die Wahlbeteilung mit 13,7 % immerhin mehr als verdoppeln.

50 Jahre ist es her, seit Büdelsdorf sein erstes kirchliches Gebäude, das Gemeindehaus in der ehemaligen Verbindungsstraße, heutige Kirchenstraße, bekam. Im November 1978 konnten wir dieses "goldene" Jubiläum in neu hergerichteten Räumen miteinander feiern. Inzwischen haben wir nun schon das dritte Gemeindezentrum: den Neubau am Moorweg, den wir unter großer Beteiligung aus der Gemeinde und mit vielen guten Wünschen aus nah und fern am 2.12.1978 einweihen konnten. Die vielen Räume, die wir als Kirchengemeinde den Menschen hier in Büdelsdorf anbieten können, sind ein großer Schatz, mit dem es zu "wuchern", d.h. zu wachsen und Gemeinde zu bauen gilt.

Aber was wären diese Räume ohne all die Menschen, die darin arbeiten und jeder zu seinem Teil versucht, anderen die frohe Botschaft von Jesus Christus in Wort und Tat weiterzugeben?! Wir sind dankbar, dass sich so viele Mitarbeiter und Helfer bereit finden, mit uns zusammen den Dienst am Nächsten zu tun. Es war deshalb eine große Freude, als im Juli 1978 das Kronenkreuz der Diakonie an Frau Ina Alsen verliehen wurde. Kam damit doch stellvertretend für alle zum Ausdruck, welche wichtige und unersetzliche Arbeit von den ehrenamtlichen Kräften unserer Gemeinde getan wird.

Aber auch die Hauptamtlichen tun unermüdlich ihre Pflicht. Im Mai 1978 konnte unser Friedhofswärter, Herr Winkelmann, sein 25jähriges Dienstjubiläum feiern. Für die Jugendarbeit und die Sozialarbeit konnten mit Frau Hauth und Frau Drews zwei neue hauptamtliche Mitarbeiterinnen gewonnen werden. Leider verlässt uns Frau Drews aus familiären Gründen nach Ablauf eines Jahres wieder.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass die Kirchengemeinde im vergangenen Jahr viel für die Gestaltung des Friedhofes getan hat. Ein neues Grabfeld mit ruhiger und offener Bepflanzung wurde angelegt, einige Wege wurden befestigt und zusätzliche Wasserzapfstellen eingerichtet. Wir wünschen uns einen Friedhof, der allen falschen Aufwand bei Grabsteinen und Blumenschmuck vermeidet, der das Abgrenzende durch Hecken oder Steinkanten überwindet und der ein Zeichen gibt für die Hoffnung, die in uns steckt.

Eine Hoffnung haben heißt ja voller Vertrauen und Zuversicht zugehen auf das, was vor einem liegt. Und so wollen wir auch in das neue Jahr 1979 hineingehen, das sicher viel Arbeit für uns bereithält: der neue Kirchenvorstand wird sein Amt antreten, es werden Ausschüsse zu besetzen und Verantwortlichkeiten neu zu regeln sein. Es gilt, eine neue Mitarbeiterin für die Sozialarbeit zu finden und unsere vielen Räume mit Leben im Sinne des Evangeliums zu füllen. Es gibt so viele Menschen, die auf unsere Hilfe warten.

Wir werden die Verantwortung spüren, die uns aufgegeben ist mit der Jahreslosung, 1979: "Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde" (1. Mose 1,27), aber wir werden auch die Verheißung entdecken, die in solchen Worten zum Ausdruck kommt. Ich bin sicher, dass Freude unter uns ansteckend wirkt und Kummer sich gemeinsam besser tragen lässt.

In: Kirche in Büdelsdorf. Information - Besinnung - Meinungsbildung, Ausgabe Januar 1979.